„Ich weiß, wo dein Auto steht!“, schrie der aggressive Patient und verließ wütend die Praxis…
(so, die Schilderung einer Ärztin). Bereits dieses Verhalten des Patienten war geeignet, die Lebensführung der Betroffenen nachhaltig zu beeinflussen.
Die Auseinandersetzung mit aggressiven Patienten gehört zweifelsohne zu den Ausnahmefällen im ärztlichen Alltag. Dennoch kommt es immer wieder zu Situationen, in denen medizinisches Personal plötzlich und unerwartet in eine brenzlige Ausnahmesituation geraten kann. Wer schon einmal angegriffen oder bedroht wurde, weiß, welche gravierenden Folgen dies für ihn selbst hatte oder haben kann. Frauen sind hierbei regelmäßig gänzlich anderen Situationen ausgesetzt, als Männer. Dies alles gilt natürlich auch für Ärztinnen in ihrem beruflichen und privaten Kontext.
Der Referent, als erfahrener Polizeibeamter und Kampfkunstmeister, weiß aus vielen BEAM-Trainings (Bedrohungs- und Aggressionsmanagement) mit unterschiedlichen Berufsgruppen, welche Situationen in der Praxis auftreten können und welche Wege es gerade für Ärzte und ihr Team gibt, situationsangepasst zu reagieren und möglichst schadlos herauszukommen.
Der vorliegende interaktive Workshop bietet die ideale Gelegenheit für Sie, langjähriges empirisches Wissen eines Fachmannes für Bedrohungs- und Aggressionsmanagement kennenzulernen, für sich selbst nutzen und umsetzen zu können.
Workshop-Inhalte
Hintergrundwissen und Sensibilisierungen zur Früherkennung von aggressiven Menschen, Strategien der Situations-Deeskalation sowie konkrete, praktische Übungen und Techniken zum Eigenschutz im Umgang mit aggressiven Patienten und problematischen Situationen.
Die TeilnehmerInnen erhalten Tipps und Hinweise, wie sie persönlich besser mit brenzligen Situationen umgehen und sich im Notfall klug verhalten können. Dazu zählt wichtiges Hintergrundwissen zu Körpersprache, persönlichen Reaktionsmechanismen sowie relevante psychische und physische Restriktionen. Vermittelt werden auch einfache Selbstverteidigungsstrategien und praktische Techniken, die sich in der Praxis umsetzen, für Kampfkunstlaien durchführen und in Erinnerung behalten lassen. Sie sind der chinesischen Kampfkunst „Dragon-Wing-Tsun“ entnommen und gerade für Frauen interessant.
Der vorliegende Kurs richtet sich zugleich auch an den Interessenlagen der Teilnehmerinnen aus, d.h.
der Referent geht gezielt auf Fragen der Teilnehmer/innen ein und stimmt den Workshop darauf ab.
Fragen zum Thema
Welche problematischen Situationen treten vor allem in Praxen auf? Oder sind hier denkbar?
Welche problematischen Situationen haben sie bereits erlebt? Was ist für sie vorstellbar oder zu erwarten? Was wirkt bedrohlich? Was tun bei aggressiven Patienten? Kann ich deeskalieren und verbale oder körperliche Angriffe vermeiden? Was ist zu befürchten, wenn der aggressive Patient die Praxis wütend verlässt? (auch z. B. auf dem Parkhaus/Parkplatz davor?) Wie gestaltet sich der Notdienst zur Nachtzeit und am Wochenende vor diesem Hintergrund? Wie behelfe ich mir oder auch wie erhalte ich Hilfe? Wie kann ich mich schützen? Was können meine Mitarbeiter/innen tun?
Diesen und vielen weiteren Fragen wird sich der Referent mit dem Teilnehmer-/innenkreis intensiv widmen und diese auch interaktiv mit einbeziehen. Ziel ist es, selbst bewusster, selbst sicherer und gleichzeitig entspannter mit solch problematischen Situationen umgehen zu können und im Idealfall die Situation gewinnbringend zu lösen.
Referent:
Martin Hoffmann