Die Senioren sind die Patientengruppe, die im Verhältnis zu anderen Patientengruppen am schnellsten wächst. Der demografische Wandel ist angekommen, die Inanspruchnahme zahnmedizinischer Dienstleistungen sinkt, ärztliche Kontaktraten unserer Patient:innen steigen. Die Zahnärzt:innen und deren Teams sehen ihre alten Patienten zunehmend beschwerde¬orientiert, oft mit subjektiv reduziertem Behandlungsbedarf (oral-geriatrische Paradoxon). Die Zahnärzteschaft sollte tätig werden, damit wir die Senioren lebenslang kontinuierlich auch in ihren Transitionsphasen erfolgreich begleiten. Senioren gehören entweder zu den fitten oder zu den gebrechlichen sowie den pflegebedürftigen Menschen.
Es werden die häufigsten Alterserkrankungen durch eine Geriaterin erläutert und Tipps zum Umgang sowie zum Wohlfühlfaktor der Praxis gegeben. Die Teilnehmenden lernen, die allgemeine und zahnmedizinische funktionelle Kapazität einzuschätzen, sodass sie die Behandlungen sicherer der Lebenssituation und dem Allgemeinzustand angepasst planen sowie durchführen können.
Der Kurs vermittelt geriatrisches und gerodontologisches Wissen, damit Zahnärzt:innen mit ihren Teams den Bedarfen und Bedürfnissen dieser Patientengruppe gerecht werden. Der Therapieentscheidungsprozess wird unter den Einschränkungen der veränderten funktionellen Kapazität ventiliert. Des Weiteren wird das Betreuungsrecht vorgestellt und dessen Einfluss auf unsere Tätigkeit. Ein besonderer Hinweis wird auf den Umgang mit den Senioren, auch im Besonderen auf die Menschen, die von einer demenziellen Erkrankung betroffen sind, erfolgen. Die Behandlung von Senioren mit ihren vielfältigen Lebensverläufen bringt Freude, da der Behandlungsort auch manchmal außerhalb der Praxis liegt. Im Kurs werden verschiedene mobile Versorgungskonzepte vorgestellt. Nach dem Kursende ist der Einstieg in die Seniorenzahnmedizin erleichtert. Die Herausforderungen der Seniorenzahnmedizin können dann als Chancen für die eigene Praxis eingesetzt werden. Senioren, Ihr neuer Tätigkeitsschwerpunkt?
Referentin:

Prof. Dr. Ina Nitschke